AZ/WAZ-Schirikolumne: Sonntag pfeift er sein letztes Spiel Leicht fällt ihm der Abschied nicht: „40 Jahre könnte ich noch pfeifen“, sagt Ryll. Und er sagt es so freundlich und voller Inbrunst, dass man es ihm sofort wünschen würde. Aber: „Aus gesundheitlichen Gründen muss ich aufhören.“ Jetzt endgültig. Seinen Abschied hat Ryll nämlich schon gegeben. Im vergangenen Juni beim Altsenioren-Pokalfinale. Doch wenn Not am Mann war, „habe ich mich hin und wieder überreden lassen“. Da er zudem Ansetzer ist, sprang Ryll bei einer kurzfristigen Absage schon mal selbst ein. Erlebt hat er viel. Auch Lustiges. Wenn der Unparteiische an eine Partie aus seiner Anfangszeit zurückdenkt, muss er heute noch Schmunzeln. „Du alte Pflaume“ hat mal ein Spieler zu ihm gesagt. Nach zwei Spielminuten. Ryll sagt lachend: „Soviel konnte ich noch gar nicht falsch gemacht haben.“ Der vorlaute Kicker sah Rot. „Wenn einer gleich rummotzt, muss man gegenhalten“, so der Referee. Dabei kam der Sportsmann 36 Jahre ohne Spielabbruch aus. Weil Ryll Respekt genossen hat: „Ich habe mir die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.“ Sein Wissen gibt er gern an den Nachwuchs weiter. Einen Wunsch hat er: „Dass die jungen Schiris dabeibleiben. Es lohnt sich!“ Ryll muss es schließlich wissen – nach 36 Jahren an der Pfeife… 05.05.2010 / WAZ Seite 31 Ressort: GSPO
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